Es lebe die Glühbirne!

In verschiedenen Stufen werden derzeit gemäß EU-Vorgaben die klassichen Glühbirnen aus dem Markt genommen. Der Stromverbrauch sei zu hoch, da zu viel Energie in Form von Wärme frei wird. Energiesparleuchtmittel sollen die Alternative darstellen.

Zumindest für mich sind diese Energiesparlampen jedoch keinesfalls ein vollwertiger Ersatz! Das Licht ist zu kalt und wirkt zu unnatürlich. Und dies ist nicht nur ein rein subjektiver Eindruck, sondern läßt sich auch mit Messungen bestätigen!

Klassische Glühbirnen haben über weite Teile des Spektrums des sichtbaren Lichtes eine sehr ausgeglichene und homogene Abstrahlung. Das bedeutet, daß die verschiedenen Farbanteile in etwa gleichwertig abgedeckt sind, ohne daß es dabei auffällige Spitzen bei bestimmten Wellenlängen gibt. Dadurch wirkt das Licht für das menschliche Auge nicht nur angenehmer, auch ist die Farbwiedergabe der beleuchteten Gegenstände sehr gut und natürlich.

Bei nahezu allen Energiesparleuchtmitteln gibt es hingegen ausgeprägte Spitzen bei der Abstrahlung bestimmter Wellenlängen beziehungsweise Farbbereiche. Davon ist besonders auch der Blau-Anteil betroffen. Dadurch wirkt das Licht nicht nur sehr kalt, sondern auch die Farbwiedergabe der angeleuchteten Gegenstände ist sehr unnatürlich.

Darüber hinaus werden bei der Herstellung von Energiesparlampen weitaus mehr Gesundheits- und Umweltschädliche Materialien (wie beispielsweise Quecksilber) verwendet. Spätestens bei der Entsorgung dieser Leuchtmittel wird daher ein erhöhter Aufwand, der auch wieder höhere Kosten mit sich bringt, notwendig.

Das Argument, daß die klassischen Glühbirnen zu viel Strom verbrauchen, da sie im Verhältnis zur Lichtausbeute zu viel Wärme abgeben, kann ich ebenfalls nur zum Teil akzeptieren. Betrachtet man die Energieausbeute der Glühbirne vollständig, so stellt man fest, daß ein großer Teil der entstehenden Abwärme nicht wirklich verloren ist, sondern ebenfalls einen Nutzen mit sich bringt:

Wann hat man denn im Normalfall den größten Bedarf an künstlichem Licht? Ganz klar – Nachts, wenn es dunkel ist!
Im Sommer, wo es eh wärmer ist, sind die Nächte bei uns in Mitteleuropa eher kurz. Der Bedarf an Beleuchtung ist daher ebenfalls geringer. Die Verschwendung ungenutzer Energie in Form von Wärmeabstrahlung ist entsprechend der Nutzungsdauer daher eher als gering anzusehen.
Im Winter hingegen sind die Nächte deutlich länger. Daher wird das Licht auch erheblich länger brennen. Da im Winder jedoch eh geheizt wird, kann man nicht davon sprechen, daß die Abwärme der Glühbirnen Energieverschwendung wäre! Ganz im Gegenteil: Die Abwärme der Glühbirnen wird zu 100 Prozent zur Aufheizung der Räume genutzt!
Daher ist die Energiebilanz der Glühbirne meines Erachtens erheblich besser, als ihr immer Nachgesagt wird!

Natürlich trifft das im Falle von Außennbeleuchtungen oder verschiedenen Sonderfällen nur bedingt zu. Ganz klar ist auch, daß die Entwicklung alternativer Leuchtmittel vorangetrieben werden soll. Vor allem im Bereich der LEDs sehe ich da künftig noch ein enormes Entwicklungs- und Nutzungspotential. Derzeit sind die Energiesparlampen, die  es so auf dem Markt gibt jedoch noch keine echte Alternative zur Glühbirne!

Meinetwegen könnten besondere Steuern auf konventionellen Glühbirnen dazu verwendet werden, die Entwicklung alternativer Beleuchtungskonzepte voran zu treiben. Die damit einhergehende Verteuerung der Glühbirnen würde die Nutzung auch ein wenig regulieren. Aber dem Verbraucher eines der im Alltag am meisten genutzen Produkte einfach komplett weg zu nehmen, ohne eine echte Alternative anzubieten, halte ich für zu willkürlich!

Ich glaube nicht, daß die EU trotz wachsendem Widerstand noch einmal zurückrudern wird. Aber wenigstens gibt es derzeit ja noch Halogenlampen, die ebenfalls ein angenehmes Licht erzeugen.



Tags: , , ,

Eine Antwort zu “Es lebe die Glühbirne!”

  1. Bruno sagt:

    Bravo

Hinterlasse eine Antwort

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.