Der Güterverkehr muß auf die Schiene! … ???

Immer wieder wird aus verschiedenen Anlässen der Ruf laut, die Straßen zu entlasten und den Güterverkehr mehr auf die Schiene zu verlagern. Das bringt weniger Straßenverkehr, senkt die Kosten für die Instandhaltung des Straßennetzes und reduziert den Schadstoffausstoß und schont damit die Umwelt. So weit so gut.

Daß aber wesentliche Hauptverbindungslinien der Bahn ebenfalls schon am Anschlag laufen wird dabei oftmals übersehen! Beispielsweise ist die Nord-Südverbindung entlang des Rheins bereits zu 100 % ausgelastet! Nur weil nicht ein Zug nach dem anderen mit einem Sicherheitsabstand des halben Tachowertes zu sehen ist, bedeutet das nicht, daß noch Kapazitäten frei sind. Beim Zugverkehr gelten da andere Gesetzt! Für einen sicheren Betrieb müssen hier viel größere Sicherheitsabstände eingehalten werden.  (Bedingt durch längere Bremswege, sehr unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten, usw.) Dadurch wirkt das Schienennetz zwar weitgehend ungenutzt, bietet aber wie auch die Straße kaum noch nutzbare Kapazitäten.

Bedenkt man dann noch, daß derzeit ein Großteil des Güterverkehrs über die Straße läuft, ergibt sich ein weiteres Problem: Selbst wenn man das Schienennetz nun um 100 % ausbauen würde (also verdoppeln) würde das der Straße nur eine Entlastung von vielleicht 25 bis 30 % bringen.

Das soll jetzt nicht bedeuten, daß die Langfristplanung nicht in Richtung einer besseren Nutzung der Bahn gehen soll. Kurzfristige Umsetzungen dieser Art sind jedoch nicht so einfach umsetzbar, wie man es auf den ersten Blick vielleicht denken könnnte.



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